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Oscarreif: Die Erfolgsstory von Netflix

Bowl of popcorn in front of TV screen showing Netflix logo
Credit: JorgeEduardo / stock.adobe.com

Netflix ist mit derzeit 125 Mio. Nutzern der unbestrittene Marktführer im Bereich Video-Streaming. Gegründet wurde das Unternehmen bereits 1997 als DVD-Versand und steckte noch 2011 in einer tiefen Krise, bevor man mit selbst produziertem Content wie „House of Cards”, „Narcos” und „Stranger Things” Erfolge ungeahnten Ausmaßes feierte. Hier ein paar Tipps, die jedes Unternehmen aus der Erfolgsstory von Netflix lernen kann …

Stories von Höhen und Tiefen

Netflix mag von vielen als Start-up wahrgenommen werden, doch der aktuelle Marktführer im Bereich Video-Streaming wurde bereits 1997 gegründet – damals als DVD-Versand. Gemeinsam mit der Internet-Bandbreite wuchs das Streaming-Geschäft mit den Jahren dem ursprünglichen Kerngeschäft zusehends über den Kopf.

Inzwischen bedient Netflix über 125 Mio. Streaming-Abonnenten weltweit, steigerte seine Umsätze im vergangenen Jahr um 40% und kündigte an, 2018 über 6 Milliarden Dollar in die Erstellung von exklusivem Content zu investieren. Und das nur 9 Jahre, nachdem das Unternehmen nach einer strategischen Fehlentscheidung in eine tiefe Krise schlitterte. Welche Prinzipien können Start-ups von Netflix lernen?

Produkt: Keep it simple

Netflix sendete von Anfang an eine klare Botschaft: Filme so einfach und bequem wie möglich und zur gewünschten Zeit konsumieren – zum Fixpreis. Hinzu kommen einfache Prozesse und größtmöglicher Komfort bei der Abwicklung, auch beim Versand der DVDs im Online-Verleih. Und auch die Netflix-Website ist ein Paradebeispiel reduzierten, aufs Wesentliche fokussierten Angebots. Das persönliche Profil speichert ab, wo zuletzt unterbrochen wurde, und das Abo kann mit einem Klick aktiviert bzw. wieder deaktiviert werden.

Aus Fehlern lernen – so schnell wie möglich

Ende 2011 traf das Netflix Management-Team unter CEO Reed Hastings die folgenschwere Entscheidung, das immer rascher wachsende Streaming-Geschäft (Netflix) vom abnehmenden DVD-Verleih (Quickster) zu trennen – und gleichzeitig die Preise um über 50% zu erhöhen. Ein Fehler, der umgehend abgestraft wurde: innerhalb eines Quartals verlor Netflix 800.000 Abonnenten, die Aktie stürzte um fast 80% ab. Doch das Unternehmen reagierte rasch, blies die geplante Trennung der Geschäftszweige ab.

Trotz des gleichbleibend höheren Preises – die Kunden verziehen Netflix. Und das Unternehmen reagiert seitdem auffallend rasch auf das Feedback seiner Kunden – auch wenn es um Features wie zB. Möglichkeiten zur Erstellung persönlicher Profile geht.

Woman watching Netflix on tablet
Credit: Kaspars Grinvalds / stock.adobe.com

Kenne deine Kunden

Welche Serien werden wann angesehen? Wie viele hintereinander und wo wird abgesprungen? Netflix analysiert das Sehverhalten seiner Kunden bis ins Detail. Bis zu fünf persönliche Profile auf einem Konto ermöglichen die Abstimmung von Empfehlungen und Angebot auf jedes einzelne Haushaltsmitglied. Der Algorithmus lernt, sich auf den Geschmack einzustellen, empfiehlt ähnliche Inhalte – und hält die Seherschaft so langfristig bei der Stange.

Exklusive Inhalte: Mehr Unabhängigkeit, mehr Kundenbindung

Der Hunger der Netflix-Kunden auf aktuelle Inhalte ist groß, das Geschäft mit Sendelizenzen jedoch teuer und von der Kooperationsbereitschaft der Filmstudios abhängig. Deshalb entschloss sich Netflix Anfang der 2010er Jahre dazu, massiv in die Entwicklung eigener, qualitativ höchstwertiger Video-Inhalte zu investieren, garantierte Stars und Regisseuren im Gegensatz zu den Studio-Gepflogenheiten die Produktion einer jeweils zweiten Staffel.

2013 landete Netflix schließlich mit „House of Cards” einen weltweiten Erfolg, seitdem folgten weitere globale Hits wie „Narcos”, „Stranger Things” oder „Orange is the New Black”. Die Streaming-Gemeinde giert nach mehr, der Aktienpreis ist im Allzeithoch – und Netflix’ Kassen für die Erstellung weiterer Inhalte gut gefüllt.

Verfasst von

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Peter Ramsenthaler

Als Peter Ramsenthaler in den 90ern bei einem Weltkonzern arbeitete, stellte er fest, dass Excel-Chaos und mühsame Prozesse dem Marketingteam das Leben erschwerten. Er beschloss kurzerhand eine Software für die sichere Steuerung im Marketing zu entwickeln, damit Marketer außergewöhnliche Ideen umsetzen können.