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Fritz Kola: Aus der Nische in die Supermärkte

Glass of Fritz coke with ice cubes
Credit: nitikornfotolia / stock.adobe.com

Start-up Success

Als die beiden Studenten Mirco Wiegert und Lorenz Hampl 2003 ihre Idee für ein neues Cola-Getränk präsentierten, war Deutschlands Getränkemarkt bereits Jahrzehnte in fester Hand der internationalen Multis Coca-Cola und Pepsi. Doch bewaffnet mit dem minimalistischen Slogan “vielviel koffein” machten sich die Unternehmer auf, die übermächtigen Gegner in ihrer Heimatstadt Hamburg zu schlagen. Langsam, aber stetig eroberten sie den deutschsprachigen Markt, sind inzwischen sogar in ausgewählten Supermärkten zu finden. Wir folgen den Spuren ihres Erfolgs …

Um sich in einem umkämpften und scheinbar voll besetzten Markt zu etablieren, setzten die Jungunternehmer auf eine klassische Nischenstrategie. Und haben trotz Wachstum bisher die Glaubwürdigkeit des Produktes bewahrt. Was die Getränkehersteller richtig gemacht haben? Hier vier Beispiele:

Qualität: Unbedingter Fokus auf das Produkt

Um trotz der übermächtigen Konkurrenz zu überzeugen, musste das neue Kola nicht nur ein eigenständiges Profil zeigen und sich vom Geschmack unterscheiden, sondern das natürliche Misstrauen gegen Newcomer überwinden. So sollte das Produkt das beste Verkaufsargument sein. Der Geschmack und die Qualität so gut, dass es keiner zusätzlichen (und teuren) Überzeugungsarbeit mehr bedurfte.

Vertrieb: Auf die Nische setzen

Die Hamburger Café- und Barszene ist für ihre Offenheit Neuem gegenüber bekannt. Hier konnten die Macher von Fritz Kola ihr Produkt zunächst im überschaubaren Umfeld anbieten. Werbeplakate, etc. konnten kostengünstig platziert werden – und etablierten das Getränk als Szene-Geheimtipp. So gelang der Einstieg kostengünstig, generierte aber auch die unbezahlbare Mundpropaganda. Nach den ersten Erfolgen konnte man sich langsam an andere deutsche Städte heranwagen, ohne Lieferengpässe zu riskieren und damit Opfer des eigenen Erfolgs zu werden.

Narrativ: Persönlichkeit gewinnt

Fritz Kola. Das ist auch immer die Tellerwäscher-zum-Millionär-Geschichte der beiden Studenten, die unbedingt ein Unternehmen gründen und dem übermächtigen Coca-Cola Konzern die Stirn bieten wollten. Die jedoch nur 7000,- Euro Budget zur Verfügung hatten und ihre ersten Getränkekisten im VW Bus auslieferten. Das mag der Wahrheit entsprechen oder auch Teil der selbst gesponnenen Unternehmensmythen sein. Doch es wirkt. Das Narrativ, das die Persönlichkeit der Unternehmer unterstreicht und zu Identifikationsfiguren macht, brachte Fritz Kola seiner jungen, urbanen Zielgruppe und ihrer Sehnsucht, mit Ideen die Welt zu verändern, noch näher.

Wachstum: Zuerst etablieren, dann diversifizieren

Fritz Kolas Aufstieg verlief keineswegs kometenhaft, sondern war ein Weg der vielen Schritte. Dazu gehörte auch die Konzentration auf das Kernprodukt Cola. Erst Jahre nach dessen Einführung wurde die Produktpalette um Cola-Varianten, Limonaden und Mixgetränke erweitert.

Inzwischen ist Fritz Kola sogar in Deutschlands Supermarktregalen zu finden. Angeblich waren die Supermarktketten mit diesem Vorschlag auf das Unternehmen zugekommen, und nicht umgekehrt. Tatsache oder ein Teil des Fritz Kola-Narrativs? In jedem Fall ein weiterer Beweis für den Erfolg, der dem Hamburger Unternehmen Recht gibt.

Verfasst von

Peter Ramsenthaler

Peter Ramsenthaler

Als Peter Ramsenthaler in den 90ern bei einem Weltkonzern arbeitete, stellte er fest, dass Excel-Chaos und mühsame Prozesse dem Marketingteam das Leben erschwerten. Er beschloss kurzerhand eine Software für die sichere Steuerung im Marketing zu entwickeln, damit Marketer außergewöhnliche Ideen umsetzen können.