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Als Querdenker nachhaltig erfolgreich: Drogeriemarkt-Primus dm

Front view of a DM drugstore shop
Credit: Björn Wylezich / stock.adobe.com

Hier bin ich Mensch, hier kauf ich ein. Ein äußerst erfolgreicher Slogan, untrennbar verbunden mit der Drogeriemarktkette dm. 45 Jahre nach seiner Gründung verfügt das Unternehmen über ein Netz aus 3.500 Filialen in 13 Ländern und beschäftigt knapp 60.000 Mitarbeiter. Und trotz harter Konkurrenz durch Rossmann, Müller & Co gehört dm immer wieder zu den beliebtesten Marken Deutschlands – zuletzt 2017. Hier ein paar der wichtigsten Erfolgsfaktoren eines Unternehmens, von dem wir alle lernen können…

1973 eröffnete Götz Werner seinen ersten dm-Drogeriemarkt in Karlsruhe. Das Konzept, günstige Toilettenartikel in einem Spezialsupermarkt zu verkaufen, kam im preisbewussten Deutschland gut an, der allgemeine wirtschaftliche Aufschwung der 70er tat sein Übriges. Schon 1976 expandierte dm nach Österreich. 1986 folgte die Einführung der bis heute äußerst erfolgreichen Eigenmarken. Inzwischen liegt der Gesamtumsatz der auf 13 Länder verteilten dm-Töchter bei fast 10 Milliarden Euro, bei einem Umsatzwachstum zwischen 4 und 8 Prozent. (Quelle: dm-Website)

Die Führungskultur: Vertrauen durch Authentizität und Stabilität

dm-Gründer Götz Werner war stets als „menschlicher Querdenker“ bekannt und bekennender Anhänger von Rudolf Steiners spiritueller Anthroposophie. Diese Philosophie brachte er stark in seine Unternehmensführung mit ein und sie ist auch nach seinem Rückzug aus dem Geschäft 2008 Säule der Geschäftsführung, zu der auch sein Sohn Christoph Werner gehört. Authentizität und Stabilität, die von dm-Kunden mit Vertrauen honoriert wird – trotz gelegentlich schlechter Presse, wie z. B. über den offen ausgetragenen Krieg mit dem Konkurrenten Rossmann oder die Auslagerung der Stofftaschenproduktion von Deutschland nach Indien.

Die Mitarbeiter: Zufriedenheit steckt an

Das Arbeitsklima ist wichtiger als Profite. Mit diesem Grundsatz wurde der dm-Gründer in den 90ern zum Vorreiter einer modernen Unternehmenskultur. Eigenverantwortung, flache Hierarchien und Mitspracherecht der Mitarbeiter stehen im Vordergrund. Theaterseminare als Teil der Ausbildung? Mitarbeiter, die mitentscheiden über die Einstellung neuer Kollegen? Nicht selten wurde Götz Werner dafür als ineffizienter „Waldorf-Manager“ verspottet. Doch der Erfolg gibt ihm Recht. dm liegt in den Rankings der beliebtesten Arbeitgeber regelmäßig im vordersten Feld.

Während in der Einzelhandelsbranche oft über mangelnden Nachwuchs geklagt wird, erhält dm laut einem Artikel der Wirtschaftswoche jährlich 150.000 Bewerbungen. Gutes Betriebsklima und freundliche Mitarbeiter übertragen sich natürlich auch auf die Kunden – die fühlen sich wohl in den Filialen und kommen nicht nur wegen der Preise gerne wieder.

Die Eigenmarken: Flexibel auf Kundenwünsche eingehen

Schon 1986 kam dm mit dem ersten Angebot an Eigenmarken auf den Markt. Inzwischen haben sich Balea, Alverde und etwa 20 weitere Eigenmarken nicht nur zum Billigprodukt sondern zur qualitativ hochwertigen Alternative entwickelt. Das Produktmanagement investiert viel in Vertrauensbildung und die Emotionalisierung der Marken und lässt auch die Kunden über die Social-Media-Kanäle des Unternehmens über die weiteren Entwicklungen abstimmen. Neue Produkte der Markenentwickler werden rasch in das eigene Sortiment aufgenommen, um keine neuen Trends zu verpassen.

Das Einkaufserlebnis: Paketservice und Bargeldbehebung inklusive

Anfang des Jahres 2020 ließ dm mit einer Erweiterung des Serviceangebotes aufhorchen: Nachdem Kunden bereits in allen dm-Märkten in Deutschland ab dem ersten Produkt kostenlos Bargeld beheben können, wird nun auch in ausgewählten Filialen ein Paketservice getestet. Unabhängig von Onlineshop und Versanddienstleiter können Pakete während der Öffnungszeiten bequem abgeholt werden. Zusätzlich werden DHL-Retouren-Pakete entgegengenommen. So will man das Einkaufserlebnis noch kundenfreundlicher gestalten.

Das Marketing: Innovativ mit Influencern, Social Media & Co

dm investiert viel in die Emotionalisierung seiner Marken. Und das mit innovativem, modernem Marketing. So können Kunden über die sozialen Medien über die nächste “Limited Edition” der Körperpflegemarke Balea abstimmen und ihr Feedback zu Produkten abgeben. Auch auf die Zusammenarbeit mit Influencern setzte dm schon früh. Ob von Bloggerinnen ausgewählte Produkte in einer stylishen Schachtel oder sogar eine eigene Marke für die YouTube-Influencerin BibisBeautyPalace: dm beweist Geschick und Experimentierfreude bei Marketingtrends – und bringt sich so für eine neue Generation von dm-Fans in Stellung.

Dieser Artikel entstand auf Basis folgender Quellen:

https://www.wiwo.de/unternehmen/handel/dm-drogeriemarkt-die-5-staerken-des-drogerieimperiums-und-seine-schwaeche/20472604.html

http://www.manager-magazin.de/unternehmen/karriere/a-284159.html

http://www.management-circle.de/blog/von-der-eigenmarke-zur-lieblingsmarke-wie-dm-drogerie-markt-das-vertrauen-seiner-kunden-gewinnt/

Verfasst von

Peter Ramsenthaler

Peter Ramsenthaler

Als Peter Ramsenthaler in den 90ern bei einem Weltkonzern arbeitete, stellte er fest, dass Excel-Chaos und mühsame Prozesse dem Marketingteam das Leben erschwerten. Er beschloss kurzerhand eine Software für die sichere Steuerung im Marketing zu entwickeln, damit Marketer außergewöhnliche Ideen umsetzen können.